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NEUE ORTSMITTE MIT RATHAUSERWEITERUNG UND RATHAUSSANIERUNG
ELLHOFEN


2020

in Zusammenarbeit mit  den
Jedamzik + Partner Landschaftsarchitekten

Adresse
74248 Gemeinde Ellhofen

Auslober
Gemeinde Ellhofen,
vertreten durch den
Bürgermeister Herrn Wolfgang Rapp


Projektdaten

Jurysitzung: September 2020





Leer

ANSICHT SÜDOSTANSICHT SÜDOST



ANSICHT NORDOST
ANSICHT NORDOST



ANSICHT NORDWEST
ANSICHT NORDWEST



DETAILSCHNITT
DETAILS



MODELLFOTO
MODELLFOTO



MODELLFOTO
MODELLFOTO



SCHWARZPLAN
SCHWARZPLAN



PIKTOGRAMME
PIKTOGRAMME



LAGEPLAN
LAGEPLAN



GRUNDRISS EG
GRUNDRISS EG



GRUNDRISSE
GRUNDRISSE



SCHNITT C-C
SCHNITT C-C



SCHNITTE D-D, E-E
SCHNITTE



PERSPEKTIVE
PERSPEKTIVE



PERSPEKTIVE
PERSPEKTIVE
 



KONZEPT

ORT UND STRUKTUR

Durch die Modernisierung und Erweiterung des Rathauses und die weiteren Neubauten ergibt sich für die Gemeinde „Ellhofen“ die große Chance ihre bauliche Mitte neu zu definieren.

Größe und Lage des Rathauses im Ort sind hervorragend dazu geeignet, gemeinsam mit der evangelischen Kirche und der ergänzenden Bebauung im Sanierungsgebiet einen Schwerpunkt öffentlicher Nutzungen und somit eine lebendige Ortsmitte zu bilden.

Unsere städtebauliche Idee mit einer Platzfolge „Rathausplatz, als Adresse für das neue Rathaus in der Hauptstraße, der „Bürgerplatz“ als Ort der Begegnung für Jung und Alt und der Festplatz als Multifunktionsfläche“ schafft eine bürgerliche Identität des Ortes, die sich aus der gewachsenen Umgebung ableitet.

Die Raumkanten der von uns geplanten Baukörper bilden attraktive barrierefreie Platzräume mit hoher Aufenthaltsqualität und vielfältigen Nutzungen.

Das schöne ortsbildprägende bestehende Rathaus wird bei unserer Architekturidee optisch wieder freigestellt, eine verglaste Fuge als Erschließungsspange stellt die Verbindung zu der minimierten Erweiterung mit dem Sitzungssaal dar.

Es orientiert sich mit dem Eingang zur Hauptstraße und über ein Sommerfoyer des Sitzungssaals und einen zweiten Eingang zum Bürgerplatz.

So ist die Durchlässigkeit in der Vernetzung der Fußwege mit den Plätzen gewährleistet.

 

FREIRAUM

Der vorliegende Entwurf lotet in seiner räumlichen Struktur und Materialverwendung das Spannungsfeld von Vergangenheit und Gegenwart aus, um zu einer harmonisch zeitgenössischen Interpretation des Ortes beizutragen.

Ziel des Entwurfes ist es, den Raum ganzheitlich zu ordnen und die umgebenden Gebäude in eine Struktur aus differenzierten Teilräumen mit großer Aufenthaltsqualität und eigenem Charakter einzubinden. Dazu werden Platzflächen und Straßenraum räumlich definiert und zugleich

Fußwegeverbindungen und Aufenthaltsbereiche neu entwickelt. Mit diesen Platzabfolgen

sowie gezielten Baumpflanzungen wird die Atmosphäre des Ortes nachhaltig gestärkt und die Ortsdurchfahrt entschleunigt.


Idee

Die Grundidee des Platzentwurfes sieht eine einheitliche Gestaltung der Gehweg- und Platzflächen vor. Es entstehen Plätze, wie der Bürgerplatz mit zentralem Brunnen, Außengastronomie und Schattenbäumen.

Beim Rathaus entsteht eine Vorzone mit straßenseitigem, einladendem, neuem behindertengerechtem Eingang zum Rathaus. Der Rathausgarten spricht mit seinem imposanten Bestandsbaum für sich. Ein grüner Multifunktionsplatz gliedert durch eine Struktur unterschiedlicher Rasenfugenbeläge den Raum in Richtung Norden. Diese Fläche bietet zum einen ausreichend Stellplätze mit E-Ladestationen sowie einen Bereich für Fahrräder und Container. Bei Veranstaltungen kann ein Festzelt oder eine mobile Bühne aufgestellt werden.  Der Ellbachplatz, zugeordnet zur Festhalle bekommt beleuchtete Fenster zum fließenden Ellbach. Der Schulhof wird mit einem Wechsel von Pflaster- und Fallschutzbelägen ausgestattet. Hinzu kommen Bewegungsspielgeräte und Sitzgelegenheiten sowie einem grünen Klassenzimmer.

Das Materialkonzept, mit einem Passéverband auf der gesamten Platzfläche und leichten Rundholzbänken, unterstützt die räumliche Platzkonzeption und verbindet so traditionelle Materialien mit moderner Neugestaltung.

Ein richtungsloses Betonsteinpflaster im Passéverband mit unterschiedlicher, farblicher Durchmischung von Braun- bis Beigetönen belebt die große Pflasterfläche.

Die Hauptstraße bekommt im Bereich der neuen Platzgestaltung einen farblich angepassten Asphaltbelag.

 

Lichtkonzept und Möblierung

Lichtakzente setzen der beleuchtete neue Brunnen vor der Kirche als auch durch Bodenstrahler an zentral wichtigen Stellen, kann hier mittels LED Licht punktuell und gezielt inszeniert werden.

Für Veranstaltungen, Feste oder den Wochenmarkt wird zusätzlich eine Stromversorgung sowie Wasseranschlussmöglichkeiten über versenkbare Unterflurverteiler sichergestellt.

Die den Platz begleitenden leichten Rundholzbänke erwirken eine geöffnete und lockere Platzgestaltung. Diese erhalten teilweise Rückenlehnen. Fahrradständer werden in ausreichender Zahl angeboten und in der Multifunktionsfläche verortet.

 

Wasser und Pflanzung

Die Wasseranlagen in akzentuierten Bereichen schaffen eine neue Atmosphäre.

Das Zentrum des Bürgerhausplatzes ist ein runder Brunnen aus gelblichem Sandstein, farbgleich zum Rathaussockel und der Kirchenfassade. Zur ruhigen Wasserbewegung sind kleine Sprudler vorgesehen.

Als Reminiszenz an den tiefliegenden Ellbach sollen vor der Festhalle runde Ellbachfenster brunnenähnlich einen Blick auf den Wasserlauf ermöglichen.

Heimische Laub- und Schattenbäume sowie Hainbuchenhecken werden in allen Bereichen angepflanzt und schaffen eine naturnahe heimische Atmosphäre


RATHAUS UND FUNKTION
Eine Modernisierung und Erweiterung des Rathauses für Ellhofen.

Die neuzeitliche architektonische Wirkung entsteht durch die Gegenüberstellung des bestehenden Rathauses mit seinen gestalterischen Qualitäten mit unserer minimierten Erweiterung.

So wird ein baulicher Akzent dargestellt, der im Straßen- und Platzraum eindeutig als Rathaus zu erkennen ist.

Es tritt in einen angemessenen, respektvollen und spannenden Dialog mit der Kirche.

Durch die wahrnehmbaren Längen der Fassaden, ablesbaren Höhen der Traufen, die Proportionen und das Spiel mit den vorgefundenen Dachschrägen und den verputzten Wänden integriert sich die Modernisierung und die Rathauserweiterung wie selbstverständlich in die gewachsene Bebauungsstruktur der Gemeinde und ist dennoch klar als zeitgenössische Architektur zu erkennen.

Unsere Erschließungsspange ermöglicht den Zugang sowohl von der Straßen- als auch von der Platzseite.

Durch zwei Vordächer vom Wetter geschützt gelangt der Besucher in ein großzügig geschnittenes Foyer, das ebenfalls als Wartebereich für das hier angeordnete, gut frequentierte Bürgerbüro / Einwohnermeldeamt und den Sitzungssaal / Mehrzwecksaal dient.

Dieses einladend gestaltete Entrée ist Sinnbild einer transparenten kommunalen Verwaltung.

Eine offene Treppe und, um die Barrierefreiheit zu gewährleisten, ein transparenter, verglaster Aufzug, verknüpfen die Geschosse miteinander und schaffen eine einfache und übersichtliche Orientierung im Haus.

Die einzelnen Verwaltungsbereiche sind entsprechend der funktionalen Erfordernisse sortiert untergebracht.

Der Bürgermeister arbeitet entsprechend seiner Verantwortung im 1. Obergeschoss am Kopf zum öffentlichen Raum.

Der Sitzungssaal in seiner repräsentativen Funktion für kommunalpolitisch bedeutende Entscheidungen der Gemeinderätinnen und –räte ist im Erdgeschoss in Verbindung, Sommerfoyer zum Bürgerplatz angeordnet.

KONSTRUKTION UND MATERIAL

Die tragenden Bauteile der Rathausmodernisierung sind als Stahlbetonkonstruktion mit Stützen, Wandscheiben und einem traditionellen Satteldach vorgeschlagen.

Das Entwurfskonzept zeigt nach außen ein klares und bestimmtes Bild.

Eine Fassade mit monolithischen Porenbetonsteinen bei der Erweiterung von Alt- und Neubau, verputzt im Besenstrich, unterstützt diesen baulich homogenen Eindruck.

Bei der Modernisierung haben wir die Tragstruktur des bestehenden Hauses aufgenommen. Die nichttragenden Bürozwischenwände werden als Montagewände ausgeführt. Somit besteht eine Variabilität für zukünftige Veränderungen der Ausbaustruktur.

Die stehenden Fensterformate sorgen durch ihren stringenten Rhythmus für den architektonischen Zusammenhang von Alt und Neu.

Der außenliegende Sonnenschutz der Rathauserweiterung ist in den Außenwandaufbau integriert.

Für die Büronutzungen und im Sitzungssaal ist zusätzlich ein innenliegender Blendschutz vorgesehen.

Im Inneren werden die Wandflächen verputzt; ausgewählte Stellen erhalten eine Holzverkleidung mit akustisch wirksamer Oberfläche.

Als Bodenbelag in der Erschließungsspange ist im Foyer und dem Sitzungssaal im Erdgeschoss des Neubaus ein geschliffener Zementestrich vorgesehen, die Büros erhalten einen Nadelfilzbelag.

Grundsätzlich sollen sämtliche Baukonstruktionen aus dauerhaften, biologisch unbedenklichen und ökologisch sinnvollen Materialien hergestellt und gestaltet werden.

Dies vor allem im Hinblick auf die nachhaltige Gebäudebewirtschaftung (Lebenszykluskosten) und deren Unterhaltung.

Handwerkliche Qualität, vertraute Materialien mit schönen Fügungen sollen das klare Grundrisskonzept unterstützen.

 

ENERGIE, KLIMA UND NACHHALTIGKEIT

Nachdem wir bei unseren Projekten großen Wert auf regenerative Energiekonzepte und CO2-neutrales Bauen legen (Passivhäuser, Häuser mit Erdwärme und Sonnenenergie etc.) schlagen wir für die Neue Ortsmitte von Ellhofen, in Abstimmung mit der Gemeinde und dem Energieplaner, ein Nahwärmenetz über ein gasbetriebenes Blockheizkraftwerk (BHKW), an das auch die zusätzlichen Neubauten angeschlossen werden, vor. Alternativen wie Split-Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Solarstrom zur Warmwasserbereitung oder Erdwärmepumpe sollten in der späteren Projektentwicklung untersucht werden.

 

Wesentlicher Aspekt der Entwicklung und Planung eines ganzheitlichen Gebäude- und Energiekonzepts ist es, bereits durch zahlreiche passive Maßnahmen den technischen Aufwand und damit verbunden auch den Energiebedarf für Strom, Heizung, Kühlung und Lüftung auf ein Minimum zu reduzieren.

Übergeordnetes Ziel dabei ist es, durch eine hohe Qualität an visuellem, akustischem und thermischem Komfort eine hohe Attraktivität für die zukünftigen Nutzer zu bieten.

Wesentliche Leitgedanken der Planung sind:

• ressourcenschonende Bauweise

• Einsatz umweltschonender Baustoffe

• Einsatz umweltverträglicher Technologien

• thermische Zonierung (Eingänge 15° C, Flure/Vorbereiche 18°C, Verwaltung etc. 20° C)

• niedrige Betriebs– und Unterhaltungskosten

Die energetische Qualität des Hauses soll dabei maximiert bzw. der gesamtprimärenergetische Bedarf minimiert werden. Es werden durch

• angemessenen Dämmstandard

• Kompaktheit des Gebäudevolumens

• Optimierte regenerative Energieerzeugung (Solarthermie, PV und Wärmespeicher, optional Geothermie und BHKW)

die Voraussetzungen für einen ressourcenschonenden Gebäudebetrieb gelegt.

 

Der sommerliche Wärmeschutz wird durch passive Maßnahmen sichergestellt. Effiziente,

außenliegende Verschattungseinrichtungen reduzieren die solaren Einträge.

Exponierte thermische Gebäudemassen nehmen Wärme auf und reduzieren den Temperaturanstieg im Raum über den Tag. Nachts werden die Fenster geöffnet und Überschusswärme wird durch die natürliche Lüftung abgeführt.

 

 WIRTSCHAFTLICHKEIT UND SANIERUNGSZUSCHÜSSE

Bei unserer Wettbewerbslösung haben wir sowohl bei den öffentlichen Stellplätzen als auch bei den baulichen Maßnahmen großen Wert auf die Wirtschaftlichkeit gelegt.

Aus diesem Grunde haben wir die notwendigen öffentlichen Parkplätze kostengünstig in unser Freianlagenkonzept integriert.

 
Durch den Einbau des Aufzugs in das bestehende Rathaus können alle Flächen – auch im Dachgeschoss – für die Erfüllung des Raumprogramms herangezogen werden.

Das ermöglicht uns, dass die neue Erweiterung des Rathauses minimiert, auch in der Höhenentwicklung, gestaltet werden kann.

Mit dem bestehenden Rathaus ergibt sich somit eine maßstäbliche, architektonisch überzeugende Gesamtlösung in der Gegenüberstellung von Alt und Neu.

Für die Sanierungsförderung bedeutet das, dass die neue Rathauserweiterung unter 50% der Bruttogrundfläche des bestehenden Rathauses liegt.

Den Anbau verwenden wir für die Erschließungsfuge zuwischen Alt und Neu und entfernen anschließend das Dach des heutigen Anbaus.

 

Das Einbringen des Aufzuges in das bestehende Rathaus ist heutzutage, aus unserer Erfahrung und der Begutachtung durch unseren Tragwerkplaner, bautechnisch und statisch überschaubar.

Die notwendige abschnittsweise Unterfangung wird bei allen Anbaulösungen notwendig.

Die minimal höheren Kosten gegenüber dem Einbau im Neubau werden bei weitem dadurch ausgeglichen, dass wir das Bestandsgebäude wieder freistellen und den neuen Rathausanbau so minimal wie möglich ausführen können.

Damit erzielen wir in der Gesamtmaßnahme die kostengünstigste Lösung.

Der Einbau des Aufzuges in den Bestand ist zudem förderfähig.

 

Die Wirtschaftlichkeit bei den Bauinvestitionen ist u. a. durch die einfache, klare Hausform und das damit zusammenhängende minimierte Tragwerk gewährleistet.

Die einfachen Konstruktionen garantieren angemessenen Kosten und durch das alternative Energiekonzept bleiben auch Folgekosten niedrig