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ERLÄUTERUNGEN
ORT UND FREIRAUM
Der Ort der Wettbewerbsaufgabe ist sehr stark geprägt durch die
Christuskirche mit ihrer exponierten Aussichtslage, auf einer
großen Wiese am Hang und die freie, unverbaute Aussicht auf den
Dom des Kollegs der Jesuiten und die Stadt St. Blasien.
Das hat uns dazu veranlasst, eine städtebauliche Idee und bauliche
Lösung zu finden, welche diese unverwechselbare,
ortsbildprägende – freie – Situation vollkommen
respektiert.
Die neue Sport- und Mehrzweckhalle, als 1. Bauabschnitt, und die Erweiterung der Schule
(2. Bauabschnitt), werden von uns daher im direkten Anschluss an die
Fürstabt-Gerbert-Schule (FGS) entworfen und organisiert, als
Intarsie in die Gesamtanlage der FGS.
Diese Gesamtanlage als Ensemble mit der benachbarten Christuskirche
bildet den neuen südlichen Stadteingang von St. Blasien.
Der offene Wiesenhang und der, in sich geschlossen angeordnete,
Schulcampus mit der benachbarten Christuskirche bleiben das wesentliche
Element der Freiraumgestaltung.
Ein durchgängiges Wegesystem vernetzt alle Schulbereiche mit der Stadt.
Sport- und Spielgeräte für die bewegte Pause sowie Sitzbänke befinden sich auf, oder direkt am Schul-Campus.
Auf einem modellierten Plateau im Wiesenhang können Ballspiele stattfinden.
Die geforderten Fahrradstellplätze werden konzentriert auf der oberen Etage angeordnet.
Als Materialien für den Schulcampus schlagen wir sandsteinfarbene
Betonplatten vor, weitere Verkehrsflächen erhalten einen farbigen
Asphaltbelag.
Eine kleine Sitzbastion oberhalb der Christuskirche mit Sitzwürfeln lädt zum Verweilen ein.
HAUS UND FUNKTION
Ein über zwei Geschosse offenes, vielfältig bespielbares
Foyer bildet das repräsentative Entree der Halle und der
Grundschule als Aula mit angeschlossener Mensa.
Durch unsere Grundrissorganisation bekommt die Grundschule für die
zukünftigen Anforderungen als möglicher Ganztagsbetrieb und
der Inklusion im Verbund mit der Werkreal- und Realschule eine eigne
Adresse. Die Schulstrukturen werden ablesbar.
Die Halle ist geeignet sowohl für den Schul- als auch für den
Vereinssport. Durch ihre Organisation und Ausrichtung bietet sie Raum
für jede Art von Veranstaltung.
Die Erweiterung der Grundschule ist über einen Verbindungsgang mit
dem Bestand verknüpft, damit eine funktionale Einheit gebildet
wird.
Damit erreichen wir eine Barrierefreiheit auch für die Gesamtanlage der FGS.
Die vom Straßenbauamt vorgegebenen Abstände zu den Landesstraßen L 149 und L 150 haben wir eingehalten.
Für die Feuerwehr haben wir eine ergänzende Zufahrt geplant.
MATERIAL UND KONSTRUKTION
Für den Hallenneubau wird das bestehende Schulgebäude nach
DIN 4123, wie bereits bei dessen Planung angedacht, abschnittsweise
unterfangen.
Da es sich bei der Anlage 7 der Auslobung um kein Bodengutachten,
sondern um eine nachträgliche Rechtfertigung der Tiefbaufirma
für Nachträge handelt, sehen wir, bei qualifiziertem
Gutachten, fachgerechter Planung und Ausschreibung der Gründung
bei dem vorgefundenen Boden keine unüberwindbaren Hindernisse,
eine vertretbare, wirtschaftliche, Lösung zu bewerkstelligen.
Die Halle ist mit Dachbindern aus feuerbeständigen
Stahlverbundträgern, in Verbindung mit massiven, dünnen
(weniger Gewicht) Deckenplatten überspannt. Die Last wird
über Stahlverbundstützen abgeführt.
Das Haus der FGS-Schulerweiterung wird in Holzbauweise mit
Brettstapeldecken und Aufbeton, u.a. für den Trittschall,
errichtet.
Bei der von uns vorgeschlagenen Lösung mit einer
Teilüberbauung der Halle kommt, gegenüber einer
konventionellen Massivbauweise, das, um 50% geringere, Eigengewicht zum
Tragen.
Die Schindeln der Fassade, die Dachschindeln und die weiteren
Konstruktionshölzer stellen regionale und nachhaltige
Baumaterialien dar.
Dieser monolithisch gehaltene Baukörper als gestalterischen
Abschluss der bestehenden Gebäude der FGS nach Osten steht damit
im nachbarschaftlichen Dialog mit der Christuskirche.
KLIMA UND ENERGIE
Ziele:
• Optimierung des thermischen und visuellen Komforts
• Minimierung der Transmissionsverluste und Lüftungsverluste
• Reduzierung bzw. Vermeidung von Kühllast
• Minimierung des Einsatzes fossiler Energieträger
Maßnahmen:
• Kompakte Bauweise mit hochgedämmter Hülle
• Grundlüftung nach dem Quellluftprinzip für Halle und Mensa
• Nachtlüftung zur Speicherung von Kälte
• Zuluft über Erdkanäle vorkonditioniert (Sommer Kühlung, Winter Vorerwärmung)
• überbaute Halle: optimierte Tageslichtausleuchtung mit
integriertem tageslichtoptimierten Beleuchtungssystem für eine
homogene und blendungsfreie Lichtversorgung im Hallenbereich.
• optionale Nutzung solarer Energien (integrierte thermische Kollektoren und PV)
Für den Neubau wird ein Konzept verwirklicht, welches den
Energieverbrauch minimiert, natürliche Ressourcen nutzt und damit
nachhaltig und ganzheitlich ist.
Eine optimierte Gestaltung des Gebäudeentwurfes und seiner Technik
stellt die Basis dar, um den Primärenergieeinsatz und
Betriebskosten zu minimieren.
Zur Deckung des Energiebedarfs wird das Gebäude an das Nahwärmesystem des Kollegs St. Blasien angeschlossen.
Dem architektonischen Entwurf sind energetische Grundüberlegungen vorausgegangen.
So wurde als erste Maßnahme der Energiebedarf minimiert, indem z. B. ein kompakter Baukörper entworfen wurde.
Die Außenflächen sind hochgedämmt und die transparenten
Bauteile als 3-fach Verglasung ausgeführt, was wiederum die
Wärmeverluste reduziert.
Eine weitere Maßnahme stellt die Maximierung von passiven solaren Wärmegewinnen und die Nutzung von Tageslicht dar.
Um möglichst wenig Energie für das Beheizen des Gebäudes
zu benötigen wird im Winter soviel Sonnenstrahlung eingefangen wie
möglich – durch die transparenten Fassadenbereiche.
Die Belüftung der Sporthalle erfolgt zu entsprechende Zeiten
über eine Quelllüftung mit Wärmerückgewinnung.
Die Frischluft der mechanischen Belüftung wird nach dem Quellluftprinzip über die Geräteräume eingebracht.
Dadurch können die Luftmengen auf den hygienischen Bedarf
reduziert werden. Dies reduziert zudem den Strombedarf für die
mechanische Lüftung.
Die Duschen und Umkleiden erhalten die Zuluft über die Halle. Die
Umkleiden, Duschen und Toiletten besitzen lediglich eine mechanische
Abluft.
Die Zuluft für diese Bereiche wird aus der Halle über Überströmöffnungen angesaugt.
Die Nachtemperierung erfolgt mittels statischer Heizkörper.
So wird der Installationsaufwand für Luftkanäle erheblich reduziert.
Abluftöffnungen in der vertikalen Fassade dienen zur Entlüftung an warmen Tagen.
Das Klimakonzept sieht eine Strahlungsheizung vor.
Für warme Sommer und zur Unterstützung einer effizienten
Betriebsweise sind öffenbare Fenster in den Fassaden eingeplant.
Damit ist eine natürliche Lüftung in fast allen Bereichen möglich.
Optional besteht die Möglichkeit zur aktiven Solarenergienutzung
(z. B. Photovoltaikkollektoren oder thermische Kollektoren).
Im Dach können diese Techniken integriert werden.
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